Das erste Frühstück hält gleich eine Überraschung
für uns bereit. In der Ukraine isst man warm und neben Brot und Marmelade
werden uns warme Wiener in einer Paprikasoße und Pommes serviert.
Nach erstem Staunen probieren wir und der ein oder andere findet seinen
Geschmack wieder. Vom Hotel ging es dann vom örtlichen Bahnhof mit
der Elektritschka, einer Bummelbahn mit Holzbänken, nach Dubrynytschi.
Dies bedeutet auf Deutsch so viel wie "Gute Nacht". Dies rühre daher,
dass hier früher ein Gasthaus war in dem viele Fremde übernachtetet
hätten, erzählt uns Alissa. Diese waren dann derart von der "Guten
Nacht" begeistert, dass sie es weiter erzählten. Bevor wir aber am
frühen morgen „Gute Nacht“ erreichen, müssen wir erst zum örtlichen
Bahnhof von wo die Elektritschaka fährt. Von Dubrynytschi steigen
wir Meter um Meter und erlangen dabei mit jedem weiteren Schritt mehr Einsicht
in das Tal in dem wir die nächsten Tage wandern werden. Unterwegs
erklärt uns Alissa, dass wir auf dem Weg zum Falkenstein seien. Dieser
sei aber in zahlreichen Führern unter Alderstein zu finden, Grund
dafür ist eine Dolmetscherin, die den Berg falsch in das Deutsche
übersetzte und sich nun die falsche Übersetzung einen Weg durch
die Führer bahnt. Der Weg zum Alderstein, Verzeihung Falkenstein führt
uns über blühende Wiesen und gönnt uns nicht selten einen
weitläufigen Blick über die Berge. Wir genießen das Wetter
und die Aussicht und vergessen dabei fast die Anstrengung die uns der Aufstieg
bis jetzt gekostet hat. Doch irgendwann braucht auch der stärkste
Wandersmann eine Pause und eine Kräftigung. Diese nehmen wir am Fuße
des Falkenstein ein, den wir nun sehen können. Wie er Einschüchternd
vor uns emporragt. Das Vesper tut gut, doch unsere Beine die sich so sehr
nach einer Pause sehnen werden nicht erhört. Wie aus dem Nichts fängt
es an zu Regnen. Schnell flüchten wir unter den nächsten Baum
und hoffen, dass dies die letzte Taufe für die nächste Zeit bleibt.
Im Anschluss geht es weiter Richtung Falkenstein. Doch nicht alle steigen
hinauf. Eine kleine letzte Gruppe macht sich an den Aufstieg. Wo bisher
noch ein Weg war, waren nun Blätter und Geröll. Der Berg wird
immer mehr zu einer Herausforderung. Erschöpft und nass, diesmal von
unserem Schweiß kommen wir am Gipfel an. Von dort gleitet unser Blick
in die Ferne, wir haben es geschafft und können es noch gar nicht
glauben. Der Abstieg dann fällt leichter und unsere Füße
tragen uns umso schneller als uns einfällt was heute Abend in Nowoselyzya
noch auf uns wartet. Ein Schwefelbad und anschließend einige Salate
und Gegrilltes Fleisch und Kartoffeln.
Philipp Brender
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